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Jahr 2022

Berauschend - 10.000 Jahre Bier und Wein - auch Getränke haben ihre Geschichte

Die Damen des Clubs der Frau besuchten zum Jahresabschluss die Sonderausstellung im Landesmuseum Stuttgart, Altes Schloss. Der Gästeführer hatte fundierte Kenntnisse. Dadurch verstand er es, diesem angeblich leichten Thema eine Tiefe zu geben, die alle fesselte.

Am Anfang war das Korn Schon im alten Ägypten wurde Bier gebraut und zwar in Bäckereien. Es gab weder Hopfen noch Hefe. Es war wohl kaum Bier in unserem Sinne. Es galt als Nahrung und gleichzeitig als Zahlungsmittel. Die Arbeiter an den Pyramiden wurden z.B. damit bezahlt, was durch Ausgrabungen belegt ist. Hierzulande wurde vor ca. 6000 Jahren das älteste Bier in den Pfahlbauten am Bodensee gebraut. Die damaligen Bewohner der Bodenseeregion taten es den Sumerern gleich. In ihren Gefäßen fand man Reste von gemalzter Gerste. Etwas später kam der Weinbau, eingeführt durch die alten Römer, dazu. Schnell eroberte er die bessere Gesellschaft und es entwickelte sich eine Alkoholkultur. Zu welchen Anlässen wurde was getrunken und wieviel. Zu jedem Anlass gab es unterschiedliche Sitten. Entsprechend wurden passende Trinkgefäße erfunden. Unter den vielen schönen oder kuriosen Trinkgefäßen, die im Laufe der Zeit von den Archäologen ausgegraben wurden, sticht ein prächtiges Trinkgefäß aus Wisent aus dem 14. Jh. besonders heraus. Geschmückt und gefasst in vergoldetem Silber. Ein Schmuckstück für einen stolzen Stammesfürsten.
Was bei aller Fröhlichkeit auch thematisiert wurde, waren die gesundheitlichen Schäden durch überhöhten Alkoholgenuss.
Wenn man fragt, was sich in diesen 10.000 Jahren geändert hat, muss man feststellen, in der Sache nichts. Lediglich unsere Trinkgefäße und die Qualität der Getränke. 
 

Die Habsburger im Mittelalter

Woher kamen sie, was bewirkten sie. Sie stiegen auf und bestimmten über Jahrhunderte die Geschicke Europas.

Der Club der Frau besuchte die große kunst- und kulturhistorische Sonderausstellung über die Habsburger im historischen Museum der Pfalz in Speyer. Der Anlass für diese Ausstellung war die Krönung Rudolfs I. im Jahr 1273 und führte bis zu Maximilian I. im frühen 16. Jh. Es ist unmöglich die Geschichte in diesem Zeitraum mit wenigen Worten wiederzugeben. Bemerkenswert ist jedoch der Weg zur Krönung. König Ottokar II. von Böhmen hatte sich ebenfalls um die Krone beworben und fühlte sich schon als Sieger, doch da unterschätzte er Graf Rudolf. Er war nicht der arme Graf. Er besaß große Ländereien und ein stattliches Schloss, die „Habsburg“ im Aargau, der Schweiz. So sind die Wurzeln der Habsburger verteilt auf die Schweiz, das Elsass und Deutschland. Wobei Speyer der Familie immer sehr wichtig war. Immer wieder kehrten sie in diese Stadt zurück. So kann man noch heute die Grablege Rudolfs I. und seines Sohnes Albrecht I. im Kaiserdom zu Speyer sehen. Zu Lebzeiten gelang es Rudolf I. seine Ländereien beträchtlich zu vergrößern. Die Schweiz wollte unabhängig sein und sagte sich von ihm los. Das war nicht dramatisch, denn er streckte bereits seine Fühler nach Ungarn aus. Seine Wahl zum römisch-deutschen König und dank der österreichischen Ländereien konnte er seinen Nachkommen einen Platz an 1. Stelle in der Hierarchie der Fürsten sichern.
Jetzt zu Maximilian I. aus dem Geschlecht der Habsburger. Er war durch Heirat ab 1477 Herzog von Burgund und ab 1486 römisch-deutscher König. Er trug den Beinamen „der letzte Ritter“. Zu seiner Zeit war eigentlich das Rittertum vorbei aber er liebte die Ritterspiele und den Kult des Rittertums. Er residierte vor allem in Innsbruck. Neben seinen Herrschaftsansprüchen war er auch ein Förderer der Wissenschaften und der Künste. Er lebte wohl fern der Realität, denn seine Hinterlassenschaft war ein Berg von Schulden.                  

Herbstwanderung

Auch in diesem Jahr traf sich die Wandergruppe des Clubs der Frau. Es war keine große Wanderung, aber auch ca. 8 km müssen erstmal bewältigt werden. Der Vorteil war, es konnten auch weniger geübte Wanderer mitkommen. 
Zunächst ging es mit der S-Bahn nach Ludwigsburg und weiter mit dem Bus zum Residenzschloss. Zu Fuß spazierten wir zum Jagd- und Lustschloss Favorite, wo bereits unsere Gästeführerin wartete. Sie erzählte recht anschaulich über dieses Schmuckkästchen, errichtet nach den Plänen des Hofbaumeisters Donato Gioseppe Frisoni. Ein Mobiliar sucht man vergeblich in den Räumen. Um so intensiver wirkten die bemalten Wände und Decken. Jeder neue Besitzer veränderte das Schlösschen ein wenig und so war die Entwicklung vom Barock zum Klassizismus deutlich zu erkennen.

Genug der Architektur – unser Motto hieß wandern und so machten wir uns auf den Weg zum Schloss Monrepos, wo wir unsere verdiente Pause im Restaurant am Golfplatz mit Kaffee und Kuchen genossen. Gestärkt ging es weiter durch den ehemaligen Schlosspark, der einen auch heute noch bezaubert. Nach etlichen Kilometern kamen wir am Wilhelmshof an. Jetzt wurden die letzten Kräfte mobilisiert, denn der relativ steile Weg führte uns ins Buch, wo die Wanderung endete.

Der Club der Frau auf Reisen

Nach langer Zeit konnte der Club der Frau wieder die Koffer packen. Diesmal ging es nach Belgien, ins schöne Maastal.

Bei der Anreise gab es einen ersten Stopp bei der Abtei von Tholey. Sie ist das älteste Kloster auf deutschem Boden. Sie wurde 634 n.Chr. erstmals urkundlich erwähnt und beherbergt heute noch 12 Mönche. Besonders interessant sind die Glasfenster. 30 Fenster wurden von Mahbuba Maqsoodi, einer afganischen Künstlerin muslimischen Glaubens entworfen. Die 3 Chorfenster gestaltete Gerhard Richter. Der Kontrast zwischen den völlig unterschiedlichen Fenstern war faszinierend.
Und weiter ging die Fahrt nach Anhée, wo die Gruppe Quartier bezog. Am 2. Tag besuchten sie zusammen mit Frau Bings, der örtlichen Reiseleitung, die gut deutsch sprach und sehr bewandert war, die Gärten von Annevoie. Ein herausragendes Kulturerbe der Wallonie. Diese Gärten verbinden harmonisch die unterschiedliche europäische Gartenarchitektur, wobei das Augenmerk auf die Wasserspiele gelenkt wird. Mit diesen schönen Eindrücken fuhren die Damen weiter nach Dinant, deren imposante Stiftskirche Notre Dame vor einer hundert Meter hohen Felswand thront. Das alles wird von einer mächtigen Festungsanlage gekrönt. Der Tag war noch nicht zu Ende. Jetzt ging es mit dem Schiff zum Schloss Freyr, von wo aus die herrliche Panoramalage an der Maas bewundert werden konnte.
Hoch über Namur, der Hauptstadt der Wallonie, liegt eine mächtige Zitadelle, eine der größten Festungsanlagen Europas. Von dort hat man einen wunderbaren Blick auf die Altstadt, die zum Bummeln einlädt. Durbuy, die angeblich kleinste Stadt der Welt verwöhnte die Damen bei einem Rundgang mit leckeren Kostproben.
Die Zeit verging wie im Flug und die Abreise rückte näher. Zuvor besuchte die Gruppe noch das Trappistenkloster von Orval. Bei einem geführten Rundgang konnten sich die Damen über die Größe und die Architektur ein Bild verschaffen. Die ehemalige Abtei blieb als Ruine stehen, so floss alt und neu ineinander, wodurch fantastische Fotomotive entstanden. Berühmt sind das dortige Bier und der Käse. Die Gruppe bekam zum Abschluss noch eine Bierprobe mit Käsehäppchen. Dann ging es endgültig nach Hause.      

„Club der Frau“ feiert 50-jähriges Bestehen So viel mehr als nur ein Kaffeekränzchen

Der „Club der Frau“ Bietigheim-Bissingen feiert sein 50-jähriges Bestehen. Was den Club auszeichnet, was sich über die Jahre verändert hat und warum er so viel mehr als ein Kaffeekränzchen war und ist, erklärt Vereinsvorsitzende Walburga Schell.

In den 1960er-Jahren entwickelte sich das Siedlungsbauprojekt „Buch“ in Bietigheim-Bissingen rasant. 1953 als kleine Landsiedlung für Heimatvertriebene entstanden, wurde es zum beliebten Wohngebiet. „Viele Familien sind damals in das neue Wohngebiet gezogen, darunter auch viele Frauen, die sich der Familie widmeten“, berichtet Walburga Schell im Gespräch mit der BZ. Die Vorsitzende des „Clubs der Frau“, der dieses Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiert, erinnert daran, dass es zu der Zeit üblich war, dass Frauen nach der Familiengründung kaum noch berufstätig waren.

Wunsch nach mehr

Unter den Frauen entstand der Wunsch, dass es neben dem Familienalltag noch etwas anderes gibt. Einige junge Frauen seien sich einig gewesen, dass es ihnen nicht reiche, „nur“ Hausfrau zu sein. Sie wollten sich weiterbilden. „Es wurden Treffen veranstaltet, auf denen Referenten über gesellschaftskritische, kulturelle und politische Themen sprachen. Auch Kreatives war dabei, um den eigenen Horizont zu erweitern. Ebenso gehörten Ausflüge und Reisen fest zum Programm“, zählt die Vorsitzende auf. Marlene Widmann ergriff Anfang der 70er-Jahre die Initiative und gründete den „Club junger Hausfrauen“ als Untergruppe des Ortsverbands des Deutschen Hausfrauenbundes Bietigheim. Die Gründungsveranstaltung wird datiert auf den 12. April 1972. Vier Jahre später wird aus dem „Club junger Hausfrauen“ der „Club der Frau Bietigheim-Bissingen“. Den Vorsitz hatte zu der Zeit Haidi Halla übernommen, die noch immer Mitglied ist und in diesem Jahr für ihre langjährige Mitgliedschaft ausgezeichnet wird. Ebenso Rosemarie Ade, Doris Bakker, Marianne Baur, Helga Dzikowski, Christa Heimberger, Monika Jacobi, Inge Noack, Margret Roßberg sowie Margrid Roth. Maria Möckl und Theresia Wilhelm sind seit 45 Jahren dabei und Eva-Maria Hennicke, Marianne Lösche und Ursula Rudolph seit 25 Jahren.
In den Anfangsjahren wurde die Hauswirtschaft viel thematisiert. „2020 haben wir unsere Satzung geändert und haben die Hauswirtschaft rausgestrichen. Das war einfach nicht mehr zeitgemäß“, sagt Schell. Das Interesse liege eher auf Kultur, Kunst und Geschichte.

Immer am Zahn der Zeit

Doch auch schon in den frühen Jahren des Vereins sei es keinesfalls nur ums Kaffeetrinken gegangen. „Es fanden Tagungen der Konrad-Adenauer-Stiftung statt, und die Landeszentrale für politische Bildung organisierte Seminare, die sehr gefragt waren“, sagt Schell. Betriebsbesichtigungen, Stadtführungen, Museumsbesuche und die beliebten Clubreisen – auch ins Ausland – führten zu einem großen Mitgliederzuwachs. 170 Mitglieder hatte der Verein zu seiner Bestzeit. Aber auch heute sind es noch 123.

1984 bot der Verein den Kurs „Neuer Start mit 35“ an, der Frauen fit machen sollte, um beruflich durchzustarten. Auch im sozialen Bereich engagierten sich die Frauen. Sammelten Geld durch Kuchenverkäufe oder Flohmärkte. Mit den Einnahmen setzten sie sich für das Frauenhaus in Ludwigsburg ein oder für Organisationen zugunsten kranker Kinder.

1993 übernahmen Heidi Hellmann und Margrid Roth den Vorsitz, und wie auch ihre Vorgängerinnen waren sie stets am Puls der Zeit. Ab 1997 wurden Computerkurse organisiert. Noch heute ist es der Vorsitzenden Walburga Schell und ihrer Stellvertreterin Mechthild Friedrich, die beide seit 2015 im Amt sind, ein großes Anliegen, eine moderne Homepage zu pflegen. Ebenfalls 2015 gab Margret Roßberg das Amt der Schatzmeisterin nach 45 Jahren an Ursel Müller weiter.

Wandel über die Jahre

Wie sich der Verein seit seiner Gründung gewandelt hat? „Wir sind älter geworden“, sagt Schell und lacht. Der Verein richte sich nun an Frauen, die das Berufsleben hinter sich haben und im Ruhestand sind. Sie selbst sei vor gut 20 Jahren dem Verein beigetreten, eben als sie Rentnerin geworden war.
Ihr Fazit zum „Club der Frau“: „Es wurde viel von Frauen für Frauen auf den Weg gebracht. Wenn es den ‚Club der Frau’ nicht gebe, müsste man ihn glatt erfinden“, sagt die Vorsitzende voller Überzeugung.

„Club der Frau“: Die Jubilare

50 Jahre
Ade Rosemarie; Bakker Doris; Baur, Marianne; Dzikowski, Helga; Halla, Haidi; Heimberger, Christa; Jacobi, Monika; Noack, Inge; Roßberg, Margret; Roth, Margrid

45 Jahre
Möckl, Maria und Wilhelm, Theresia

25 Jahre
Hennicke, Eva-Maria; Lösche, Marianne; Rudolph, Ursula

Heidi Vogelhuber
 

 

                                                                                                                    

Ein Ausflug wie aus dem Bilderbuch - schöner kann es nicht sein

Lasst Blumen sprechen
Unter diesem Motto führte der erste große Ausflug in diesem Jahr den Club der Frau auf die Schwäbische Alb zum Landschaftsgarten von Prof. Dr. Doschka. Einen schönen Garten hatten alle erwartet aber so eine großzügige Parkanlage nicht. Die Liebe zur Kunst und zur Natur inspirierte Herrn Dr. Doschka, der seine Visionen in die Tat umsetzen konnte. Auf verschiedenen Ebenen entstand jeweils ein Garten mit einem eigenen Charakter. In Anlehnung an Monets Blumen- und Seerosenbilder entstand ein südfranzösischer Garten. Für einen englischen Garten wurden entsprechende Gartenhäuschen eingeflogen. In einem anderen Teil stand die Philosophie Pate, um nur einige Ebenen zu benennen. Alle Teile zusammen ergaben eine wunderbare Symphonie, an der man sich nicht sattsehen konnte. Leider hatte es der Wettergott nicht gut mit den Clubdamen gemeint, was die Begeisterung aber keineswegs minderte.

Nach einem ausgezeichneten Mittagessen ging es weiter nach Inneringen zum „Gewandhaus Museum“. Dieses Museum versetzte uns in eine andere Welt. Die Künstlerin Ilse Wolf hatte, unterstützt von ihrer Tochter, in jahrelanger Arbeit mit viel Kunstsinn und Liebe zum Detail Gewänder aus früheren Epochen genäht und damit Schaufensterpuppen eingekleidet, einschließlich stilgerechter Perücken und passender Schminke. In jedem Raum war eine andere Epoche zu sehen. Angefangen vom Mittelalter zu Barock, Rokoko und vielen anderen Epochen. Selbst die Gräfin von Mantua war zu sehen, die hier lebte und viel Gutes bewirkte. Bis zu den Tudor reichte die Palette. Insgesamt 500 Jahre Mode im Wandel der Zeit. Jeder Raum war mit einem passenden Interieur zu seiner Epoche ausgestattet. Zu so einer Lebensaufgabe gehört Liebe, Fachwissen und Geduld. Dazu eine Familie die voll dahinter steht.
Es war ein Ausflug der besonderen Art, an den man sich immer wieder gerne erinnert.